Ich bin stinknormal & für viele wahrscheinlich ziemlich langweilig.
Na, hast du schon alles erweckt in dir? Die Göttin, die wilde Frau, die Liebhaberin, die Ich-weiß-nicht-was-sonst-noch? Ja, eh. Wir haben das alles in uns. Manchmal sind wir wahrlich göttlich. Manchmal wild. Manchmal Liebhaberin. Manchmal … – aber ich erlaube mir auch etwas ganz anderes: Nämlich stinknormal und für viele somit ziemlich langweilig zu sein.
Wie ich jetzt auf das komme?
Weil ich vorhin einen Flashback hatte.
In den letzten 25 Jahren dachte ich, es seien vor allem diese Frauenzeitschriften bzw. Medien generell, die uns permanent Bilder liefern, wie wir Frauen vermeintlich zu sein hätten und was wir angeblich alles zu tun hätten, um diesen Bildern zumindest nahe zu kommen. Egal, ob im Job, als Partnerin, als Mutter oder im Haushalt. In Bezug auf unser Äußeres, auf unseren Körper, unsere Attraktivität, unsere Fitness und so weiter.
Und genauso lange ist es mir ein Anliegen, Frauen dabei den Rücken zu stärken, sich dadurch nicht unter Druck zu setzen. Es sind Bilder. Aber sie müssen deshalb noch lange keine Vorbilder sein.
Und nun zum Flashback:
In letzter Zeit stolpere ich fast permanent über Bücher und Blog-Seiten, wo de facto das Gleiche passiert. Eben all jene Beiträge, wo es sich darum dreht, alles Mögliche in sich zu erwecken. Was frau zu tun habe, um ein erfülltes Leben zu führen.
Gespickt sind die Ratschläge oft mit Sätzen, die vorzugsweise „tue das …“ oder „tue das nicht …“ beinhalten. Als ob das so einfach wäre!
Ich spreche den AutorInnen ja überhaupt nicht ihre positive Intentionen ab. Nur:
Persönliches Wachstum, alte Prägungen abzulegen, neue Räume für sich zu erschließen, Schritt für Schritt Denken und Verhalten zu verändern, braucht meiner Erfahrung nach in erster Linie folgendes:
Zeit, Geduld und ganz viel Selbstmitgefühl.
Was wir Frauen sicher nicht brauchen, sind „neue“ Vorgaben bzw. Ansprüche, wie wir sein müssten, um ein glückliches, erfüllendes, zufriedenes Leben führen zu können.
Was Frauen „ungefähr so nötig brauchen wie einen Kropf“ (das ist ein steirischer Ausspruch und bezeichnet etwas Unnötiges) sind Hinweise, dass sie ja eh nur das und das zu machen hätten, damit sie ….
Diese easy „Tue-das-und-tue-das-nicht-Vorschläge“ erzielen nämlich oft nur eines: Ein noch größeres Gefühl, nicht zu genügen.
Ja, ich habe auch eine Göttin in mir.
Ja,ich bin eine tolle Frau – besonders in jenen Momenten, wenn ich mir erlaube, diese zu sehen und anzuerkennen.
Ja, ich bin auch immer wieder mal erfolgreich.
Aber eines lasse ich mir sicher nicht nehmen:
Ich bin stinknormal.
Ich bin so wie jede andere Frau einzigartig, aber ich muss nichts Besonderes sein.
Ich muss nicht 24 Stunden, also rund um die Uhr strahlen und glücklich sein.
Ich führe ein Leben, das vielen eventuell sogar unheimlich langweilig vorkommt.
Und das ist gut so.
Denn: Es ist mein Leben.
Wie erlebst du das?
Schreibe doch unten einen Kommentar und teile mit uns deine Meinung!
Ich wünsche dir ein fröhliches Sein, so wie es für dich passt und so, wie du bist!
Denn: Du bist gut genug.
Alles Liebe für dich und mit sonnigen Grüßen
Herzlichst,
deine Elke
Dir selbst eine gute Freundin sein.
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Liebe Elke, ich lese diese ganzen Artikel der Frauenzeitschriften nicht mehr, mag diese ganzen Vorschlaege – sei es im sportlichen Bereich, Ernaehrung, Partnerschaft usw.nicht lesen, schade um die Zeit.
Ich genuege mir so wie ich bin, bin auch altmodisch, indem ich noch stricke, meine Backereien nach alten Rezepten (die uns alle noch am besten schmecken) selbst backe, mein Fitnessstudio die Natur und mein Garten ist, alte Kleidung oder Wäsche nicht sofort entsorge sondern versuche es zu etwas Neuen zu kreieren usw. Und ich fühle mich dabei sehr gut. Manche moegen mich belaecheln. Ich darf so sein wie ich will.
Wuensche eine ruhige entspannte Adventszeit.
Viktoria
Oh, das liest sich alles wunderbar, liebe Viktoria!
Recht hast!
Alles Gute weiterhin für dich!
Herzlichst, elke
Liebe Elke, ich danke Dir vielmals. Denn ehrlich gesagt: Ich kann dieses Göttinnen-Geplapper nicht mehr hören. Und Dein Socken-Foto: genial 🙂
Liebe Riccarda, so lange wir das Kind nicht mit dem Bade ausschütten …
Ist schon gut, wenn wir uns unserer Göttlichkeit bewusst sind. Aber ich mag es eben nicht, wenn da so Druck-Bilder entstehen.
Eine feine, göttliche Woche dir! 🙂
Herzlichst, elke
Hi Elke, danke für deinen knackigen Blog-Artikel 🙂 Bin ganz dabei und finde es toll, wenn wir alle unser Facetten und Anteile (vielleicht auch Rollen) leben können. Und dürfen. Wichtig ist immer das Bewusstsein und die Reflexion, aus meiner Erfahrung. Wenn Menschen sich aus freier Entscheidung und *bei vollem Bewusstsein* für ein Normal-Sein entscheiden, geh ich total konform damit. Oftmals sind gerade sie, die feinen Seelen, die unaufdringlich ganz viel Wandel und Entwicklung bei anderen initiieren und unterstützen. Was ich schwierig finde, sind die, die sich aus Angst und Bequemlichkeit und ihrer selbst nicht bewusst hinter Normalsein und Nicht-Aus-der-Bahn-Fallen verstecken.
Danke dir für die Frische heut am frühen Morgen! 🙂
Liebe Grüße
Lydia
Oh, danke dir, liebe Lydia, für deinen Kommentar!
Du sprichst meiner Meinung nach sehr wichtige Aspekte darin an.
Einer meiner zentralen Werte ist persönliches Wachstum, und so ist es für mich persönlich ein ganz, ganz großes Ziel, immer mehr mich selbst zu erkennen, zu lernen, mich weiterzuentwickeln – letztlich in meine vollkommene Größe zu gehen.
Dadurch hatte ich auch lange Zeit ein ziemliches Unverständnis für jene, die aus Angst und/oder Bequemlichkeit verharren. Ich habe mich allerdings dafür entschieden, die Menschen in ihrer eigenen Verantwortung zu belassen. Wer bin ich, dass ich weiß, was für andere besser wäre. Ich bin keinen Meter in ihren Schuhen gegangen. Um diese Demut bemühe ich mich.
Ich schaffe zwar Angebote und versuche Mut zu machen, aber ob die Menschen sich darauf einlassen oder nicht, das ist ihre Verantwortung. So halte ich sie auch in ihrer Größe.
Sonnige Herzengrüße,
elke
Liebe Elke,
ein wahrlich beherzter Artikel!
Auch ich kenne das sehr gut, wenn du dich im „Dschungel“ des „Du sollst / und darfst / und musst noch … an dem arbeiten; strahle wie eine Göttin“ verlierst.
Wir geben unsere Verantwortung & persönliche Individualität ab, indem wir glauben, entsprechen zu müssen, „gut zu sein“.
Neben langweilig zu sein, liebe ich es auch, mal ganz ver-rückt durch die Welt zu gehen … sie mit anderen Augen zu sehen und mich vor allem auf meine Gefühle & Emotionen EINZULASSEN. So stehe ich mittlerweile auch dazu, einmal „emotional“ zu sein (zu dürfen!)! Welche kraftvollen Bewegungen Zorn doch hat, wenn er frei ist, wie er mich wieder be-lebt, mich atmen lässt und wie klar ich dann bin!
Manchmal liebe ich es auch, mich einfach fallen zu lassen, tief abzutauchen in das „Dunkle“ … wo es so kuschelig warm ist und frau sich so „geborgen“ fühlt.
Tief in uns drinnen ist unsere FRAU & wir kennen sie alle! Du Kunst ist es, sie wieder SEIN zu lassen, sie wahrzunehmen und ihr zu VERTRAUEN. SIE wieder tanzen zu lassen in ihrer FORM der Bewegung … so bist du in deiner Intuition. Da gibt es nichts, was wir „AUSBILDEN“ müssen …
In unseren Frauenrunden versuchen wir uns lustvoll, bewegt, still oder auch nicht in ein weibliches Kollektiv einzuschwingen, das uns ermutigt hier mit allem zu sein, mit all unserer Würde … wir sollten uns lediglich dafür ENT-SCHEIDEN, so sind wir im Rhythmus. Und dieser Rhythmus stärkt unsere innere Vitalität, welche wiederum unser SelbstWERTGEFÜHL hebt.
Und „Tun“ heißt: sich bewegen lassen 🙂
Ich BIN eine Frau!
Herzlichst Claudia
Liebe Claudia,
oh, welche wunderbarer Kommentar! Danke dir herzlichst dafür!
Ich kann nur jeden Satz, den du schreibst, doppelt und dreifach unterstreichen und mit vier Rufzeichen versehen.
Und: Ich bin nicht nur gerne langweilig, wenn mir gerade danach ist, sondern auch immer wieder mal verrückt. 🙂
Sonnige Grüße aus Graz nach Gleichenberg!
Herzlichst, elke
Liebe Elke,
nachdem sich mein Bekanntheitsgrad in gewissen Kreisen gesteigert hat, bin ich immer wieder mal mit ganz erwartungsvollen Begegnungen gesegnet – via Internet kann mensch ja recht viel interpretieren/projezieren. Dabei komm ich mir auch genauso normal und stinklangweilig in vielen Dingen vor, hab genauso meine persönlichen Krisen, brenne den Reis an und verbringe die meisten Samstage daheim und bin froh, wenn das Kind um 22 Uhr endlich schläft…
Ich habe schon alles mögliche in mir erweckt, aber ein ganz normaler Mensch bleib ich doch. 🙂
Danke, liebe Katja, für deinen Kommentar!
Obwohl wir alle grandiose, einzigartige Frauen sind, dürfen wir auch „ganz normale“ Menschen sein. Wie schön. 🙂
Sonnige Grüße, elke